Besonderheiten des oberen Kopfgelenkes

Das Kopfgelenk sprich Atlas und Axis sind autonome Gelenke, diese können nicht direkt oder indirekt selbst behandelt oder verändert werden. Autonom bedeutet, die Gelenke sind wie unser Herz, teil eines Systems, welches wir nicht beeinflussen können. Das obere Kopfgelenk arbeitet Tag und Nacht, ohne dass wir Einfluss auf die Funktionen und Tätigkeiten haben.

Alleine durch das geringste blicken nach rechts, links, oben oder unten, arbeitet Atlas und Axis autonom. Die Augen steuern einen Großteil der Funktionen. Der Kiefer ist eng verbunden mit dem Atlas ( C1 ) und reagiert schnell auf eine Fehlfunktion oder Dysbalance im Bereich Atlas und Axis.

Die direkte Verbindung durch den Musculus longissimus zum Os sacrum oder Kreuzbein, kann bei einer Fehlstellung oder Fehlfunktion sofort das Becken und die untere Lendenwirbelsäule beeinflussen, bzw. Beckenschiefstand und Probleme in den Bereichen LWK 5 und LWK 4 verursachen, auch die Iliosakralgelenke sind bei einer Fehlfunktion oder Fehlstellung schnell beteiligt und blockieren.

Wenn das obere Kopfgelenk eine Dysfunktion oder Fehlstellung aufweist, wird dies in der Halswirbelsäule durch die Etagen C4 und C5 abgefangen. C4 sowie C5 sind jedoch nicht auf eine Rotation unseres Kopfes ausgelegt und beginnen sehr schnell zu verschleißen. Es bilden sich eventuell Osteochondrosen und die Bandscheiben werden zu stark belastet, da diese Etagen nicht für die Drehbewegung des Kopfes ausgelegt ist. Der Axis übernimmt  bei der Drehbewegung die Hauptaufgabe, er dreht unter dem Atlas den Kopf nach links oder rechts. Auf seinem massiven Wirbelkörper besitzt er einen knöchernen Fortsatz, den sogenannten Dens. Über ihn ist der Axis gelenkig mit dem Atlas verbunden, der Atlas direkt mit dem Schädel.

Man kann weder Atlas, noch Axis selbstständig trainieren oder mobilisieren, da die Gelenke autonom für uns arbeiten, was natürlich Vorteile und Nachteile mit sich bringt, da wir keinen Einfluss auf die Gelenke haben.

Bei einer Fehlstellung, Blockade oder Verschiebung der oberen Kopfgelenke kommt es eventuell zu Durchblutungsstörungen des Gehirns, sowie:

  • Bewegungseinschränkung des Kopfes, der in eine Richtung kaum noch gedreht oder geneigt werden kann,
  • Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder am Sacrum / Steiß durch Beckenschiefstand,
  • Sehstörungen, flimmern vor den Augen,
  • Benommenheit und Angstzustände,
  • Schmerzhafte Verspannung der Nackenmuskeln,
  • Teilweise auch Schmerzen und Muskelverspannung im Rücken-, Schulter- und Beckenbereich,
  • Kopfschmerzen und Schmerzen im Kiefer,
  • Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Rauschen im Ohr,
  • Allgemeinbeschwerden wie Übelkeit und Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit und schlechter Schlaf.
  • Nachtschweiß und Alpträume, welche man nicht zuordnen kann.

Bei einer Fehlstellung oder Dysbalance zwischen den Wirbelkörpern Atlas oder Axis werden sehr häufig die dort entspringenden Nerven komprimiert und es kommt eventuell zu massiveren Problemen, Missempfindungen oder Schmerzen, welche man zuerst nicht korrekt zuordnen kann! Es ist ratsam, hier recht schnell einen Orthopäden aufzusuchen, um die Problematik abzuklären über Röntgen, CT oder MRT.

Nerven der oberen HWS:

C1: Der Nervus suboccipitalis (Subokzipitalnerv) ist der Ramus posterior des ersten Spinalnerven des Zervikalmarks (C1). Er führt ausschließlich motorische Fasern zur Versorgung der autochthonen Rücken- und Nackenmuskulatur.

C2: Der Nervus occipitalis major (lat.: „großer Hinterhauptnerv“) ist ein peripherer Nerv des Halses. Er entspringt dem rückenseitigen (dorsalen/posterioren) Ast des zweiten Spinalnervens. Beim Menschen durchbohrt sein sensibler Ast den Musculus trapezius und zieht zur Hinterhauptsgegend.

Der Nerv versorgt im Bereich des Nackens motorisch den Musculus semispinalis, den 1.1 Musculus longissimus und den Musculus splenius. Sensibel innerviert der Nerv die Haut des Hinterkopfes.

1.1 Der Musculus longissimus (lat. für „längster Muskel“) ist ein Skelettmuskel des Rückens, der zur sogenannten „ortsständigen Rückenmuskulatur“, genauer zum sakrospinalen System (Systema sacrospinale) gehört. Er erstreckt sich über die gesamte Länge des Rückens, vom Kreuzbein bis zum Kopf.

C3: Der Nervus occipitalis tertius (lat.: dritter Hinterhauptnerv) ist ein sensibler peripherer Nerv des Halses. Er entspringt aus dem hinteren (dorsalen) Ast des dritten Spinalnervs (C3). Sein Versorgungsgebiet ist recht klein und schließt sich nahe der Medianebene nach kaudal (steißwärts) an das des Nervus occipitalis major an. Mit dem Nervus occipitalis major geht der Nervus occipitalis tertius außerdem Faserverbindungen ein.

Der Nervus occipitalis tertius kann an einer Okzipital-Neuralgie beteiligt sein.

C1 ist zuständig für:

  • Blutversorgung des Kopfes
  • Hypophyse
  • Kopfhaut
  • Gesichtsknochen
  • Gehirn

Durch die Subluxation an C1 können folgende Symptome auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Bluthochdruck
  • Chronische Müdigkeit
  • Nervosität
  • Schlaflosigkeit
  • Kalter Kopf
  • Nervenzusammenbruch
  • Ängste
  • Gedächtnisschwund
  • Konzentrationsschwächen
  • Ohrinfektionen
  • Hormonprobleme
  • Depression
  • Verschwommenes Denken
  • Niedriger IQ
  • Schwache Immunabwehr
  • Allgemein schlechte Gehirnfunktion
  • Verdauungsprobleme

C2 ist zuständig für:

  • Augen
  • Sehnerv
  • Hörnerven
  • Kopfhöhlen
  • Zunge
  • Stirn

Durch die Subluxation an C2 können folgende organische Symptome auftreten:

  • Augenleiden
  • Allergien
  • Schielen
  • Taubheit
  • Augenprobleme
  • Sinusitiden
  • Ohnmachtsanfälle
  • Anfallskrankheiten
  • Ohrenschmerzen
  • Kiefergelenksprobleme
  • … und viele andere Erscheinungen